
Hans-Wilhelm Acquistapace ist Architekt in Meppen und sein Hobby
ist die Fotografie.
Er nutzt verschiedene Techniken, um Verfremdungen, die zur Darstellung des
Bildinhaltes mit wenigen Gestaltungselementen auskommen, gekonnt in Szene zu
setzen. Die Grundlage hierfür bilden im Fotolabor entstandene Isohelien,
Sandwich- und Tonerverfahren von Makroaufnahmen, die mittels der EDV bis auf
Pixelgröße verfremdet und gestaltet werden, um neue Bildinhalte zu erschließen
(Pixel-Art).
Acquistapace ist Gründungsmitglied des Meppener Kunstkreises und brachte
zahlreiche Ausstellungen in der Region aber auch in Berlin und Ulm hervor.
Tauchen Sie ein in eine Welt voller Formen und Farben, wie Sie sie bislang
nicht wahrgenommen haben.

Während Yala Juchmann Farbe durch eine Wachs-Tusche-Technik auf den Leinwandträger aufträgt, entnimmt Verena Schöttmer die Farbe dem Leinwandträger, indem sie Stoffe wie Samt oder Jeans mit Chlor bemalt und so eine Ausradierung/Bleichung vornimmt.
Diese Techniken/Herangehensweisen, die konträr zueinanderstehen, bilden den Ausgangspunkt für die Ausstellung der beiden Künstlerinnen (HH/B).
Yala Juchmann fertigt aus einem Fundus an Formen kompositorische Malereien an. Den Bil-dern liegt die Auseinandersetzung mit dem gestalterischen Aufbau von Wappen und Flaggen zugrunde. Ohne symbolhafte Wiedererkennung anzustreben, werden die Elemente ihrer ur-sprünglichen Umgebung enthoben und auf formaler Ebene verhandelt. Die Kompositionen entstehen durch Schichtung: Auftragen und Wegnehmen, Versiegeln und Auswaschen. Dabei nutzt sie die gegensätzlichen Eigenschaften von Wasser und Wachs und bannt diese auf dem Bildträger. Im Prozess der Bildfindung löst das Material die Symbole der Heraldik ab.
Während Yala Juchmann Farben schichtet, aufträgt, wieder auswäscht, um sie gleich wieder aufzutragen, unternimmt Verena Schöttmer einen Austrag von Farbe.
Sie verwendet Samt oder Jeansstoff, unternimmt eine unsichtbare Malerei (Chlor ist farblos, wenn man es aufträgt) und läßt das, was sich unter der eigentlichen Farbe des industriell gefertigten Stoffes befindet, sichtbar werden.
So wird beispielsweise die Komplementärfarbe orange sichtbar, wenn man Chlor auf blauen Samt aufträgt. Diese Herangehensweise ist ein Spiel mit dem Sichtbaren, vor allem aber mit dem Verborgenen. Ein Gedanke, der sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeit zieht - meist in Form von Installationen. Auf formaler Ebene erinnert es an das Vorgehen einer Bildhauer*in: Material abtragen.
Yala Juchmann und Verena Schöttmer möchten in der Ausstellung im Meppener Kunstkreis Arbeiten ihrer entwickelten Techniken ausstellen und sich aufeinander beziehen.
Die Arbeiten sollen zwei Positionen bilden, die gleichsam frontal aufeinanderstoßen, wie sie sich miteinander verweben und sich gegenseitig untersuchen.
Gefördert von der Emsländischen Landschaft
Fotos der Vernissage


Mit dem Thema Entdecker hat sich die Kunstschule auch an die Mitmachausstellung im benachbarten Emsland Archäologie Museum angelehnt. Unter dem Titel „Karte, Kompass, Karavelle – Aufbruch in fremde Welten“ widmete sich das Museum den Entdeckungen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert und bot damit Impulse für die Kurse der Kunstschule.

Nicht mit üblichem Capital-Letter eines Substantives, sondern als kleiner "flügelschlag" steht er da geschrieben: der Name, den die Künstlerin Vera Kattler ihren querformatigen,14,8x21cm messenden Papier-Arbeiten gegebenhat. Sind die Werke im klassischen DIN A5-Format zwar klein, so kommen sie aber in 1000facher Variation vor. Rhythmisch wiederkehrend, pulsierend, in hoher Schlagfrequenz.
Seit Monaten sammelt die Künstlerin ihre geflügelten Wesen in dunkler Tusche auf rein weißem Papier. Meist streng, mittig angeordnet sehen wir die Idee von Fliege,Biene, Motte, Schmetterling, Käfer, Libelle, Ameise, Wanze, Heuschrecke. Vielleicht sogar die Anspielung eines Kolibris oder einer kleinen Fledermaus?
Vera Kattler betont, dass es ihr nicht um die biologisch-wissenschaftliche Darstellung von Insekten geht, obwohl der erste Eindruck tatsächlich ist: Eine Insektensammlerin bannt hier die Tiere auf den Seziertisch. Wie einst schon die Künstlerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian in ihrem Hauptwerk "Metamorphosis insectorum Surinamensium" (Verwandlung der surinamischen Insekten).
In ihrem großen Gesamtwerk, in dem es immer um das Tierhafte, das Fremde im Anderen und vor allem um das Fremde im eigenen Bewusstsein geht, spielt das Serielle eine große Rolle. Das Einzelwesen wirkt oft unscheinbar, verloren und fragil. In der außerordentlichen Menge ist es aber unheimlich und komisch zugleich.
Gefördert durch die Emsländische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen.